Drucken

Kirche zu Drebsdorf

Kirche St. ??? zu Drebsdorf

Drebsdorf war wohl schon vor 800 besiedelt. Der Name deutet darauf hin. Gesicherte Daten gibt es aber erst aus späteren Jahrhunderten. Der Name des Schutzheiligen der Kirche verliert sich im Dunkel der Geschichte. Bereits 1810 scheint er unbekannt gewesen zu sein. Über dem südlichen Eingang findet sich zwar der Hirsch mit dem Kreuz im Geweih, das Zeichen des Heiligen Hubertus. Aber der Hirsch ist Wappentier derer von Roßla/Stolberg, der fürstlichen Patrone von Drebsdorf, und kann wohl kaum als Hinweis gelten.

Die Grundsubstanz des Kirchturmes geht bis zur ersten Jahrtausendwende zurück. Er scheint in frühen Zeit als Wehrturm gedient zu haben, wie verschiedene, heute zugemauerte Schlitzluken verraten.
Das Kirchenschiff selbst ist romanischen oder frühgotischen Ursprungs und westlich an den Turm angebaut. Rundbogenfenster sind angedeutet. Spätere Um- und Anbauten haben ihre Spuren hinterlassen. Eine Besonderheit zeigt sich östlich des Turmes. Hier steht ein Anbau, der wahrscheinlich einmal als Pfarrhaus gedient hat und bereits im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Über der ebenerdigen heutigen Winterkirche befinden sich noch zwei weitere Geschosse, durch die man die oberen Ebenen des Turmes erreicht.

Kirche und Pfarrhaus sind unter dem Turm hindurch miteinander verbunden. Der Turm ist vom Pfarrhaus her begehbar. Durch einen Hofraum von der Kirche getrennt steht noch die alte Schule. Sie wurde vor Jahren von der Kirchengemeinde verkauft und scheint heute dem Verfall preisgegeben. Bei Bauarbeiten Anfang der neunziger Jahre wurden zwar das Dach und das Tonnengewölbe saniert, aber die Kirche selbst war bis 2003 weit davon entfernt, als solche nutzbar zu sein. Dann kamen fünf 'ABMer' und krempelten die Ärmel hoch. Man konnte zusehen, wie die Kirche wieder zu einer solchen wurde. Putz wurde entfernt und wieder neu aufgebracht, die Wände wurden geweißt, Sitzbänke wurden neu gemacht bzw. überholt, usw. Am 31. Dezember 2003 feierten etwa 100 Leute den Abschied vom alten Jahr und die Wiedereinweihung des kleinen, wiedererstrahlten Kirchleins. Auch der Fußboden im Altarraum ist 2005 neu verlegt worden. Ja, und der Name. ...

DIE ORGEL (Dr. Holger Brülls, 2005-08-18) Orgelbesichtigung am 19. Juli 2005, gemeinsam mit Frau Pfarrerin Vogel Kurzbegründung des Denkmalwertes Erbaut 1860 von Julius Strobel (Frankenhausen), einmanualiges Schleifladenwerk mit 10 Registern, chromatische Tonfolge, mechanische Traktur, strahlenförmig ausgreifende Spielmechanik, stummer Prospekt in Zink (wahrscheinlich original), raumbeherrschender klassizistischer Flachprospekt mit rundbogiger Spielnische, Balganlage in Kammer linkerhand, bemerkenswert der auf die Hochromantik weisende sehr grundtönige Klangaufbau, ungewöhnlich das Fehlen einer Pedalkoppel, orgelbaugeschichtlich wertvoll als Beispiel einer romantischen Dorforgel des seinerzeit im nordthüringischen Raum führenden Meisters, in technischem und klanglichem Aufbau gänzlich unverändert erhalten.

Disposition
Manual C-f'''
Bordun 16'
Principal 8'
Hohlflöte 8'
Gedact 8'
Gambe 8'
Octave 4'
Octave 2'
Mixtur 4fach

Pedal C-d'
Subbass 16'
Violon                                                  8'

keine Pedalkoppel !

Zustand

In der Substanz weitgehend intakt überliefertes Orgelwerk, jedoch nicht spielbar und sehr stark überholungsbedürftig, Balganlage u