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St.- Katharinen-Kirche zu Wettelrode

Am Anfang war die St. Catharinenkirche im Helmstal, für die Siedlungen Lengefeld, Gonna und Wettelrode. So jedenfalls die Überlieferung.

An diese Überlieferung erinnert heute noch der Name der Wettelröder Kirche. Sie hat den Namen aus dem Helmstal übernommen, St. Katharinen.
Wittilendorpf (oder Wittilenrode) war spätestens um 1400 Filialgemeinde zu Lengefeld, also lange vor der Reformation, muß aber damals bereits eine eigene Kirche gehabt haben. Nach Einführung der Reformation 1539 wird für die Kirche Wettelrode nur geringes Vermögen erwähnt. Zu dem besaß sie als Ausstattung 1 Kelch, 2 schlechte Priestergewänder und 4 Leuchter.
Um 1570 scheint ein Neu- oder Umbau erfolgt zu sein, für den man sich in Sangerhausen verschulden mußte. Zwei Jahrhunderte später war die Kirche in einem so schlechten Zustand, ‚daß sie ohne Lebensgefahr nicht zu betreten sei, indem die Mauer und Schwibbögen geborsten seien und sich gesenkt hätten. Es müsse deshalb eine neue Kirche gebaut werden.'
1769 stand sie dann endlich, im wesentlichen in ihrer heutigen Gestalt. Vor dem 2. Weltkrieg waren noch ein Beinhaus (nördlich) und ein Treppenaufgang (südlich) am Turm angebaut, die um 1960 abgebrochen wurden. Auch der alte Taufstein und die Orgel sind verschwunden.
Wir haben in St. Katharinen zu Wettelrode einen Gemeinderaum unter der Empore, der wie auch die Kirche mit kleinen Elektroheizkörpern beheizt werden kann. Die Partnergemeinde Alsbach/Bergstraße hat uns einen Satz Altar- und Kanzel- behänge und einige Altartücher geschenkt, die gut hierher passen.

Katharina

Katharina, die gelehrte Königstochter aus Cypern, soll den Sohn des Kaisers Maxentius ehelichen. Dieser gefällt ihr aber überhaupt nicht. Ein Einsiedler weist sie auf Christus als den Besten und rät ihr, sich an die Jungfrau Maria zu wenden, die sie bei zwei Erscheinungen abweist, bis sich Katharina taufen läßt. Da erlebt sie "in Träume verzückt", wie das Jesuskind ihr den Verlobungsring an den Finger steckt.
Katharina wird nach Alexandria gerufen, um am Opferfest teilzunehmen. Sie lehnt sich entschieden gegen die "Abgötter" des Kaisers Maxentius auf und durch ihre mutig vorgetragenen, überzeugenden Worte bekehrt sie die versammelten Philosophen, welche sich nun zu Christus bekennen. Maxentius läßt diese verbrennen und Katharina geißeln und in den Kerker werfen. Dort wird sie von der Kaiserin besucht. Gemeinsam erscheinen ihnen Engel, welche die Wunden von Katharina salben. Katharina bekehrt die Kaiserin und 200 Ritter zu Christus. Der Kaiser läßt alle grausam martern und enthaupten.
Für Katharina wird ein Rad mit spitzen Messern und Nägeln aufgerichtet, um sie damit zu foltern. Blitz und Donnerschlag zerstören das Rad und töten die Henker. Äußerst gereizt läßt nun der Kaiser Katharina enthaupten. Engel tragen ihren Leib auf den Sinai (den Berg der Gesetzgebung) und legen ihn in ein "zierliches Grab aus Marmelstein" (Marmor). Dort steht heute das orthodoxe Katharinen-Kloster, gegründet im 6. Jahrhundert.
Katharina wird als Einzelgestalt bereits im 12. Jahrhundert in fürstlich betonter Kleidung, mit einem zerstörten Rad, besetzt mit Nägeln, dazu Schwert und Palme, dargestellt. Als Patronin dient sie den Universitäten und Philosophen. Aber auch die Wagner und Müller rufen sie an. Katharinas besondere Fürbitte gilt auch den Bibliotheken, den Schulen und den Jungfrauen. Mit der Bitte um Hilfe bei der Suche nach Ertrunkenen wendet man sich auch an Katharina.
Ihr Namenstag ist der 25. November.